giovedì 4 aprile 2013

Bwv 42 „Am Abend aber desselbigen Sabbats“

Bwv 42  „Am Abend aber desselbigen Sabbats“
Entstehung: zum 8. April 1725
Bestimmung: Sonntag Quasimodogeniti
Noch mindestens zweimal auf geführt: am 1. April 1731 und entweder am 1. April 1742 oder am 7. April 1743

  Diese ist eine 7-Stückige und heterogene Kantate. Sie beginnt mit einer Sinfonia, die vielleicht aus der verlorenen Kantate 66a "Der Himmel dacht auf Anhalts Ruhm und Glück" kommt oder auch aus einem verlorenen Konzertsatz. Diese Sinfonia ist eine Art von Concerto Grosso, da es die Streicher-Tutti und ein Concertino von 2 Oboen und Fagott gibt. Diese zwei Gruppen vertauschen ihre Themen, die verwandt sind oder kontertieren zusammen. Im Mittelteil des Stückes, das Bach als „Cantabile“ bezeichnet, gibt es ein zuerst Oboe I und dann Oboe II und Fagott – Duett. In der zwischen Zeit begleiten die Streicher mit figurativer Themen. Dieses Duett ist nur ein kleines Abschnitt, d.h. dass die  anfängliche Thematik der Arie in -Moll wiederaufgenommen wird. Ein 2-Taktiges Adagio endet diesen Teil und der Hauptteil wird als Dacapo wiederholt.

  Der Sinfonia folgt ein Secco Rezitativ für Tenor, dessen Text einige Verse aus dem Johannes-Evangelium folgt. Das Continuo, mit seinen klopfenden Sechzehnteln, stellt die Furcht der Jünger vor den Juden dar. In 1731 änderte Bach die Struktur des Continuo-Stimme, er fügte die Cembalo- und Fagott- Stimmen hinzu. Das Cembalo spielt die Sechzehntel mit dem Continuo zusammen, während das Fagott und die Orgel ganze Noten und Viertelnoten spielen. 

  Satz 3 ist eine dreigeteilte „adagio“ bezeichnete Arie. Das Continuo spielt wie ein Orgel-Pedal: zwei Viertelnoten pro Takt, das Fagott pocht dieselben Noten des Continuo in einer Achtel-Weise. Die  Streicher halten lange Akkorde, und die Oboen spielen weitgespannte Melodiebögen. Dürr meint diese Arie, ohne das Mittelteil, eine stark umgearbeitete Variante des langsamen Mittelsatzes des obengenannten Konzert sei, aber auch eine ausarbeitete Version einer Arie aus der Kantate 66a. Das Mittelsatz, als „un poco andante“ bezeichnet und mit Taktwechsel ist in 1725 komponiert worden, hier spielen nur das Continuo und die Alto-Stimme. Das Continuo (+Fagott) spielt ein Wechsel von Viertelnoten und Achteln. Für einen Takt schweigt der Alt und das Continuo spielt eine Sechzehntel-Figuration. Dann gibt es die Wiederaufnahme der vorigen Figuration und der Alto singt bis zum Ende des Stückes. In 1731 fügte Bach eine Violone-Stimme hinzu, die die Sechzehntel-Figuration nicht spielte; Orgel und Violone spielten den Viertelnoten und Achteln-Wechsel. Danach gibt es das „Dacapo“ des Hauptteils. Diese Arie ist sehr ausdruckvoll und bezeichnet ein Trost für die unruhigen Seelen der Jünger.  



Fonti: "Johann Sebastian Bach" - Alfred Dürr 
         "Hänssler edition" Bach-Ensemble Helmuth Rilling (cd) - Dr. Andreas Bomba